Nur für Deutschland relevant.
In Deutschland ist über die Kassensicherungs-Verordnung (KassenSichV) vorgeschrieben, dass Kassensystem über eine sogenannte Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) alle Verkaufsbelege digital signieren. Diese digitalen Signaturen werden sowohl innerhalb des Kassensystems, als auch direkt auf der TSE gespeichert.
Bei einer Kassenprüfung verlangt der Finanzbeamte normalerweise einen Export dieser Daten. Dies geschieht über 2 verschiedene Wege:
- Export über das Kassensystem (sogenannter DSFinV-K-Export)
- Export direkt von der TSE (sogenannter TAR-Export)
Export aus dem Kassensystem ("DSFinV-K-Export")
- Wichtig: Prüfen Sie zunächst die Softwareversion Ihres Kassensystems. Es muss mindestens Version 4.1.01-02 oder höher sein. Falls dies nicht der Fall sein sollte, machen Sie zunächst ein Softwareupdate (Button "Softwareupdate" in den Grundeinstellungen oder von unserer Homepage --> Download)!
- Rufen Sie im Kassensystem die Export-Funktion auf und exportieren den Punkt "Kassenprüfung DSFinV-K".
- Die exportierte ZIP-Datei händigen Sie dem Finanzbeamten aus.
Export direkt von der TSE ("TAR-Export")
Zusätzlich zum obigen DSFinV-K-Export kann der Finanzbeamte verlangen, dass auch die TSE-Rohdaten exportiert werden sollen. Da es sich hier ggf. um sehr große Datenmengen im Giga-Byte-Bereich handelt, wird der Export nicht über das Android-Kassensystem, sondern über einen Windows-PC durchgeführt:
- Wichtig: Prüfen Sie zunächst die Softwareversion Ihres Kassensystems. Es muss mindestens Version 3.7.102 oder höher sein. Falls dies nicht der Fall sein sollte, machen Sie zunächst ein Softwareupdate (Button "Softwareupdate" in den Grundeinstellungen)! Falls die TSE in einem Signaturserver eingebaut ist, muss die Signaturserver-Version 1.1.14 oder höher installiert sein.
- Führen Sie in den Kassen-Grundeinstellungen --> Länderspezifische Einstellungen zunächst einen TSE-Funktionstest aus. Führen Sie die folgenden Schritte nur dann aus, wenn der Funktionstest erfolgreich war!
- Notieren Sie sich die TSE-PIN (5-stellig) und PUK (6-stellig).
- Schalten Sie das Androidgerät aus, ziehen die TSE (microSD-Karte oder USB-Stick) heraus und stecken Sie die TSE in einen Windows-PC.
- Laden Sie sich das Hilfsprogramm "MDMS" der Firma Multidata herunter:
https://download.multidata-kassen.de/MD-ManagementSuite_3/Stable/Standard/setup.exe - Installieren Sie das Programm auf Ihrem Windows-PC und starten Sie es.
- Klicken Sie auf "Datentransfer". Wählen Sie als Laufwerk die eingesteckte TSE aus. Klicken Sie auf "Daten laden".
- Geben Sie die TSE-PIN (5-stellig) und - falls gefragt - die TSE-PUK (6-stellig) ein. Vermeiden Sie hier Tippfehler, da eine falsche PIN bzw. PUK die gesamte TSE sperren und evtl. unbrauchbar machen wird!
Hinweis: Sollten Sie in Ihrer TSE die PIN 12345 und PUK 123456 verwenden, kann es sein, dass dieser Schritt nicht notwendig ist und übersprungen wird. - Klicken Sie auf "Daten übernehmen".
- Die Daten wurden nun am folgenden Ort gespeichert:
C:\Users\<Username>\AppData\Roaming\MDMS3\TSE (ggf. müssen Sie im Windows Dateimanager die Option Ansicht --> "Ausgeblendete Elemente anzeigen" aktivieren).
In manchen Fällen finden Sie den Ordner TSE auch unter
C:\Users\<Username>\AppData\Roaming\MDMS3\TemporaryFiles - Händigen Sie die TAR-Datei(en) dem Finanzbeamten aus.
Cloud TSE:
Falls Sie eine über uns erworbene Cloud-TSE (fiskaly) verwenden, wenden Sie sich bitte unter Angabe Ihrer Vertragsnummer an unseren Support. Wir führen dann den Export der TAR Dateien für Sie aus.